Meine Zukunftsperspektiven
Mit Begeisterung stürzte ich mich in die Exploration der Dimensionen jenes faszinierend stimmigen Erklärungsmodells für die ewige Achterbahnfahrt, die auf sämtliche Bereiche meines Lebens, ja den Kern meiner Existenz selbst Einfluss haben, und die ich mein Leben nannte.
Von nun ab sollte ich nicht länger immerzu auf dessen Überholspur vergeblich im Kreise irrlichtern, sondern zielstrebig voran gehen, dorthin, wo das eigene, innere Licht dich hinführt.
Was hier wie ein Vers aus dem Gebetbuch klingt, meint allerdings eher das Gegenteil von der Hoffnung, dass irgendeine andere metaphysische Entität – also so etwas wie der Staat oder Gott oder die Medizin oder die Zeit – es schon für einen richten werde. Neinneinnein!
Kann sein, dass dich jemand zu wecken versucht. Aufwachen aber kannst du nur ganz allein, das nimmt dir niemand ab. Das musst du schon selbst erledigen.
Ich jedenfalls entdeckte endlich die Selbstwirksamkeit für mich, erkannte mich, entwickelte Resilienzen, bildete, änderte und entwickelte mich.
Der selbst-benachteiligende Charakter mancher meiner Verhaltens- und Sichtweisen wurde mir dauerhaft bewusst, Alternativen manifestierten sich und ich lernte die Vorzüge von ADHS schätzen.
Unserer Intuition können wir für gewöhnlich vertrauen. Eile, wo Eile geboten ist! Für uns kein Problem, darin brillieren wir. In so genannten Akut-Situationen, also da, wo es brenzlig und gefährlich wird, funktionieren wir. Im limbischen System kennen wir uns aus, das macht uns schon lange keine Angst mehr.
ADHS macht uns zu seismographischen Störungsmeldern und hypersensiblen Dauerscannern, die für alles einen Ausweg finden.